Die Sitzgruppe mit Sessel und Sofa ist oft mehr als nur Möbel; sie ist Prestigeobjekt oder Lebensphilosophie. Daher werden viele Polstermöbel vor allem mit den Augen gekauft, doch die effektiven Qualitäten sind bei Polstermöbel leider nicht sichtbar. Diese sind unter dem Polsterbezug verborgen.
Das heutige Polstermöbel unterscheidet sich in vielen Belangen vom alten handwerklichen Möbel. Neue Materialien sowie wirtschaftliche Serienfertigung ermöglichen es bei vernünftigem Preis gute Qualität zu bieten; wobei Spitzenprodukte auch heute ihren Preis haben.
Jede gute Polsterungsart kennt im Aufbau unterschiedliche Schichten mit ihren spezifischen Funktionen und Merkmalen. Der Grundrahmen in Holz oder Metall ist meistens Bestandteil des Polstergestells. Dieser Tragrahmen nimmt die Untergürtung oder Grundfederung auf.
Der weitere Polsteraufbau auf dieser Grundfederung kann unterschiedlich sein. Er ist sowohl auf der Basis eines Federkernes wie auch auf der Basis einer
Schaumstoffkombination möglich. Dieser innere Aufbau ist weitgehend für Sitzkomfort und Lebensdauer verantwortlich.
Der Federkernaufbau ist immer mehrschichtig, wobei der Federkern aus einer Kombination von Spiralfedern aus Stahldraht besteht. Dieser Kern ist bestimmend für die Härte des Sitzes. Die Federn werden mit Schaumstoff oder einem anderen Polstermaterial abgedeckt, denn beim fertigen Sitz dürfen die Federn nicht spürbar sein.
Der Schaumstoffaufbau ist beim qualitativ wertvollen Polstermöbel ebenfalls mehrschichtig. Härtere Schichten übernehmen die Tragfähigkeit, während weichere Schichten im Oberbereich für eine weichere Sitzfläche verantwortlich sind. Hier ist immer die Art der Kombination entscheidend; vor ihr hängt der Sitzkomfort des Möbels ab.
Die kuschelig weiche Oberfläche wird schließlich durch eine weiche Polsterauflage gewährleistet. Je nach der Art des Sessels oder Sofas ist diese Oberschicht als ein in Kammern genähtes Daunenkissen ausgebildet oder auch als Polsterschicht aus einer Chemiehohlfaser. Nicht nur die Art der Polsterung ist bedeutend. Es sind viele Details, die auf die Qualität einen Einfluss haben. Kantenausbildung, Schonschicht aus Watte, Vlies oder Nessel zwischen Polsterung und Bezugsstoff sind Elemente, die in der Herstellung Kosten verursachen, für die Lebensdauer jedoch entscheidend sind. Liegt der Bezugsstoff beispielsweise direkt auf dem Schaumstoff auf, so wird er in kurzer Zeit durchgescheuert.
Schlechter Polsteraufbau und mangelhafte Kantenausbildung sind beim neuen Möbel nicht sichtbar, doch sind solche Polster rasch eingesessen und verlieren dadurch sowohl die Form wie auch den – vielleicht anfänglich guten – Sitzkomfort.
Auch wenn beim Polstermöbel die Produktinformation nicht optimal ist, so kann man doch davon ausgehen, das renommierte Hersteller es sich nicht leisten können, eine schlechte Qualität anzubieten. Qualitätsmöbel haben ihren Preis, denn sorgfältiger Polsteraufbau ist eine aufwendige Angelegenheit.
Quelle: Wohninformation
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