Furnierte Flächen
Der Grossteil der heute hergestellten Möbel weist furnierte Flächen auf. Hier handelt es sich um Platten aus Holzwerkstoffen, auf die eine dünne Holzschicht – ein Furnier – von einer Dicke von 0,6 bis 1 mm aufgeleimt ist. Der gebräuchlichste Werkstoff für diese Mittellage - wie diese Platte genannt wird – ist die Spanplatte. Diese besteht aus Holzspänen, die mit Kunstharzleim unter Druck zu einer ebenen Platte verbunden wurden. Die Qualität dieser Platten ist heute sehr gut. Mit ihnen können Flächen hergestellt werden, die einwandfrei eben bleiben. Spanplatten gehören heute zu den wichtigsten Halbfabrikaten zu Herstellung von Qualitätsmöbeln.
Weit weniger gebräuchlich ist heute die Tischlerplatte. Diese weist eine Mittellage aus mehr oder weniger schmalen Holzstäben auf. Die Jahrringe sind hier stehend angeordnet. Ein Absperrfurnier von 1,5 bis 2 mm Dicke ist beidseitig quer über diese Mittellage aufgeleimt. Diese Platte stellt ebenfalls einen hervorragenden Werkstoff dar, doch wurde die Tischlerplatte zu einem wesentlichen Teil durch die Spanplatte verdrängt. Bei gleicher Dicke ist sie stabiler als die Spanplatte und weist trotzdem ein geringeres Gewicht auf. Sie ist allerdings teurer als die Spanplatte und weniger wirtschaftlich in der Verarbeitung
Anders aufgebaut ist die Sperrholzplatte. Hier
wird eine ungerade Anzahl (meistens 5) von Furnierblättern in symmetrischem Aufbau kreuzweise aufeinander geleimt. Dünne Platten verziehen sich leicht. Die sogenannten Multiplexplatten, die dicker sind und auch dickere Schichten aufweisen, sind jedoch sehr formstabil.
Kantenausbildung
Alle diese Platten haben eine unangenehme Eigenschaft gemeinsam. Im Unterschied zum massiven Holz sind die offenen Kanten nicht schön und zudem sehr empfindlich gegen Stösse. Dem muss mit einer entsprechenden Kanten-Ausbildung begegnet werden. Von der einfachen Furnierkante bis zu den verschiedenen Varianten der Massivkanten bestehen entscheidende qualitative Unterschiede. Die Furnierkante deckt wohl die Kante ab, doch Schutz gegen Stossbeschädigung bietet sie kaum. Qualitätsmöbel haben daher praktisch immer Massivkanten von einigen Millimetern Stärke. Diese bieten zudem auch die Möglichkeit, die Kanten zu profilieren. Da Furnier und Massivholz kaum jemals aus dem gleichen Stamm geschnitten sind, ergeben sich hier immer wieder kleine Farbunterschiede. Der Holzkenner wird diese nie beanstanden, sondern eher als typisches Merkmal für die bessere Qualität einstufen
Quelle: Wohninformation
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