CONCORDE FILM
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In Pernambuco im Norden Brasiliens schüttelt man Kokosnüsse von den Palmen. Daraus kann man keinen Wein machen, nur Saft. Dennoch könnte die Zukunft des Weins in dieser Gegend liegen, nahe am Äquator, wo man zweieinhalb mal pro Jahr Trauben ernten kann.
Von diesem zunächst entlegen scheinenden Anbaugebiet, dessen Produkte vorerst für ca. 2 Dollar pro Flasche nur auf dem nationalen Markt verkauft werden, folgt der Film den diversen Vernetzungen heutiger Weinproduktion um den Globus, erhält Zugang zu den Armen und den Reichen, den Außenseitern und den Mächtigen in der Branche. |
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Die Weinwelt als Schauplatz der Globalisierung:
Da ist einerseits die Erfolgs-Saga milliardenschwerer Weinunternehmen aus dem kalifornischen Napa Valley (Robert Mondavi Winery, Harlan Estate, Staglin Family Vineyard) und die Rivalität zweier aristokratischer Wein-Dynastien in Florenz (das Geschlecht der Frescobaldi und der Antinori). Außerdem: eine Familie aus Burgund (Domaine Hubert de Montille), für die die traditionelle Kultivierung ihrer acht Hektar Weinbergbesitz seit Generationen eine Angelegenheit ist, worin sich ihr Leben, ihre Kultur und ihre Geschichte spiegelt. Des Weiteren: ein Sturkopf aus dem Languedoc (Aimé Guibert), der seit Jahren einen konservativen Anti-Globalisierungskampf ficht. Und schließlich: das zufällig erscheinende Zusammenspiel zwischen der ebenso lächelnden wie impertinenten Dynamik eines Jet-Set-Önologen aus Bordeaux (Michel Rolland) und der ebenso naiven wie raffinierten Macht eines multinational agierenden Weinkritikers aus Maryland/USA (Robert Parker).
Diese Menschen und ein Dutzend weiterer sind die Hauptdarsteller von MONDOVINO. Sie erzählen von den Erschütterungen, die den Weinanbau des vergangenen Jahrzehnts gravierender verändert haben, als die Geschichte von sechs voran gegangenen Jahrhunderten zusammen.
Regie, Kamera, Schnitt: Jonathan Nossiter
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