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Stein / Marmor
Eine Materialgruppe zieht heute wieder vermehrt in die Wohnräume ein. Es sind die Steine. Der Stein war in der Wohnraumgestaltung lange Zeit verkannt, galt er doch als kaltes und unpersönliches Material. Die Vielfalt der Strukturen, Zeichnungen und Farben haben Wesentliches dazu beigetragen, dass die Steine wieder neu entdeckt wurden.
Rationellere Bearbeitungs-Methoden haben zudem mitgeholfen, dass auch schwierigere Steine kostengünstig verfügbar sind. Trotzdem bleibt ein Hauch von Luxus an ihnen haften. Der Stein darf in formaler Hinsicht ruhig mit dem Holz verglichen werden; kein Stück ist gleich wie das andere. Aber auch die Materialeigenschaften können sich von Gesteinsart zu Gesteinsart ganz wesentlich unterscheiden.
Großer Beliebtheit erfreuen sich die verschiedenen Granitarten. Der geschliffene Granit hat dank seinem Aufbau und seiner Struktur eine sehr geschlossene Oberfläche, die ihm auch den vornehmen Glanz verleiht. Bild und Farbe ist unglaublich vielfältig und je nach Herkunft des Gesteins auch sehr unterschiedlich. Da der Granit keinen Kalk aufweist, ist er auch gegenüber den im Haushalt vorkommenden Säuren weitgehend unempfindlich.
Kostengünstiger in der Bearbeitung sind die Kalksteine, denn sie sind weniger hart. Auch hier haben wir eine große Vielfalt. Wenn auch im allgemeinen Sprachgebrauch sehr viel dieser Kalksteine als Marmor bezeichnet werden, sind sie es nicht. Nur kristalline Kalksteine sind Marmore. Eines haben aber alle Kalksteine gemeinsam; sie sind säureempfindlich. Das bedeutet, dass zum Beispiel schon Zitronen- oder Orangensaft, der einige Zeit auf dem ungeschützten Stein liegen bleibt, die Oberfläche beschädigt. Tischplatten werden daher praktisch immer durch Versiegeln geschützt. Allerdings ist diese Versiegelung nicht bei allen Kalksteinarten gleichmäßig zuverlässig, denn bei stark porösen Arten kann trotzdem Flüssigkeit, die liegen bleibt, eindringen und unter Umständen Verfärbungen verursachen.
Beim Einsatz dieser Steine im Raum ist selbstverständlich auf die erwähnten Eigenschaften zu achten. Seit einiger Zeit sind Küchenabdeckungen in Granit sehr beliebt. Der Granit bewährt sich hier ausgezeichnet, vorausgesetzt, dass einige grundsätzliche Faktoren berücksichtigt werden. Scharfe Kanten sind unbedingt zu vermeiden. Bei der Härte des Materials und der Struktur des Steins stellen sie eine Verletzungsgefahr dar. Anderseits sind solche Kanten auch verletzlich.
Schläge mit harten Gegenständen können unschöne Absplitterungen verursachen. Gerundete Kanten sind dem gegenüber unempfindlich, schön und auch für das Tastgefühl des Menschen viel sympathischer. werden für Küchenabdeckungen Marmore oder andere Gesteine auf der Kalkbasis eingesetzt, so ist deren Eignung sorgfältig zu prüfen. Auch der Versieglung ist dabei die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Auch für Tischplatten sind verschiedenste Steine heute sehr beliegt, wobei gegenwärtig die verschiedenen Granite im Vordergrund des Interesses stehen, ohne deswegen Marmore, Travertin Serpentin, Schiefer und all die andern Gesteinsarten zu verdrängen.
Quelle: Wohninformation